ISWI 2021: 28. Mai – 6. Juni Internationale Studierenden Woche in Ilmenau

Keynote Vorträge

Samstag, 29. Mai, 18 – 20 Uhr

Der Energieverbrauch moderner Technologie

Prof. Martin Ziegler, Prof. Kai-Uwe Sattler (beide TU Ilmenau)

Wir leben in der fortschrittlichsten Zeit der technologischen Innovation, aber diese technologische Entwicklung hat einen immer größeren Einfluss auf die Ressourcen, die wir auf der ganzen Welt verbrauchen. Gerade die heutige moderne Technik benötigt viel Energie. In dieser Hauptvorlesung wird Prof. Sattler über den Energieverbrauch von z.B. Bitcoin und künstliche Intelligenz. Prof. Ziegler wird ein Projekt der TU Ilmenau namens memWerk vorstellen, das memristive Materialien für die neuromorphe Elektronik untersucht, die äußerst energieeffizient sind. Solche memristiven Geräte bieten eine völlig neue Hardwarebasis für die Informationstechnologie.

Sonntag, 30. Mai, 10 – 12 Uhr

Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels

Prof. Mojib Latif (GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel), Dr. Kees van der Geest (United Nations University, Bonn)

Gibt es im Moment ein anderes wichtigeres Thema als den Klimawandel? Furchterregende Bilder von schmelzendem Eis in der Antarktis, Überschwemmungen und anderen Folgen des Klimawandels erreichen uns jeden Tag. Das Thema Klimawandel ist komplex, sodass es schwierig ist, die Zusammenhänge herauszufinden und die Ursachen klar zu benennen. Prof. Mojib Latif und Dr. Kees van der Geest werden den Klimawandel und seine Folgen aus wissenschaftlicher Sicht erläutern.

Montag, 31. Mai, 14:30 bis 15:30 Uhr

Verhinderung der nächsten Pandemie – Zoonosen und wie man die Übertragungskette unterbrechen kann

Dr. Kristina Roesel (ILRI, Kenya)

Ebola, Malaria, SARS, MERS und nun eventuell auch COVID-19 – viele Krankheiten werden als so genannte Zoonosen vom Tier auf den Menschen übertragen und lösen Epidemien oder gar Pandemien aus, die ganze Gesellschaften lähmen und viele Menschen das Leben kosten. Doch wo kommen diese Krankheiten her und wie kann man die nächsten Ausbrüche verhindern?

Dr. Kristina Roesel forscht als Wissenschaftlerin für Tier- und Menschengesundheit am ILRI (International Lifestock Research Institute, Kenya), welches sich genau auf diese Fragen spezialisiert hat. Sie gibt einen Überblick darüber, wie die Veränderung der biologischen Diversität und des Klimas, die Zerstörung von Lebensräumen, unsere Art der Landwirtschaft und Tierhandel mit zoonotischen Krankheiten zusammenhängen und welche Schritte dagegen unternommen werden können, um Übertragungen und Ausbrüche unwahrscheinlicher zu machen.

Dienstag, 1. Juni, 12 – 13:30 Uhr

Klimakommunikation

Prof. Franzisca Weder (University of Queensland, Brisbane, Australia)

Kommunikation zum Klimawandel ist wichtig! Es gibt eine Lücke zwischen Wissenschaft und öffentlichem Verständnis des Klimawandels, und nur die Kommunikation kann dieses Problem beheben. In dieser Vorlesung lernen Sie Möglichkeiten zur Kommunikation des Klimawandels kennen. Prof. Franzisca Weder forscht und lehrt als Dozentin an der University of Queensland in den Bereichen Organisationskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit mit einem besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitskommunikation und sozialer Verantwortung von Unternehmen.

Dienstag, 1. Juni, 18:30 – 19:30 Uhr

Die Sandkrise

Kiran Pereira (Autorin, www.sandstories.org)

Sand ist die am zweithäufigsten konsumierte natürliche Ressource der Welt und eine wesentliche Grundlage der Industriegesellschaft. Aber fast niemand ist sich der Tatsache bewusst, dass uns tatsächlich der Sand ausgeht. Umweltveränderungen wie Niederschläge, Änderungen des Meeresspiegels, der Meerwassertemperatur und andere Meeresdynamiken führen zur Erosion der Strände. Die Sandknappheit hat zu einem illegalen Handel und zu einer Übernutzung des Sandes geführt, die zur Zerstörung der natürlichen Umwelt führt. Frau Pereira wird uns in ihrem Vortrag an ihren Einsichten zum Thema teilhaben lassen und welche Handlungsalternativen es gibt.

Donnerstag, 3. Juni, 16:30 – 18 Uhr

Wir haben das Ozonloch repariert und wir können auch unser Klima reparieren!

David Doniger (Natural Resources Defense Council)

David Doniger ist seit 1978 an der Spitze des Kampfes gegen Luftverschmutzung und globalen Klimawandel. Er half bei der Formulierung des Montreal Protokolls, eines internationalen Abkommens, das den Abbau der Ozonschicht der Erde stoppen soll, sowie mehrerer wesentlicher Änderungen des Saubere-Luft-Gesetzes. Derzeit arbeitet Herr Doniger daran, Treibhausgase wie HFKW (Fluorkohlenwasserstoffe) zu verbieten.

2009 Antarctic Ozone Hole_ by NASA Goddard Photo and Video is licensed under CC BY 2.0

Donnerstag, 3. Juni, 18 – 19 Uhr

Wälder heilen

Juliano Ribeiro Salgado (Vizepräsident von Instituto Terra, Brasilien)

Die Zerstörung von Wäldern ist ein massives Problem, mit dem wir überall auf der Welt konfrontiert sind. Große Wälder werden abgeholzt, um Land für Landwirtschaft, Bergbau oder Bohrungen und den Bau von Infrastrukturen zu gewinnen. Dürreperioden und Waldbrände spielen ebenfalls eine Rolle. Die gute Nachricht ist, dass wir das stoppen können. Wir können das Land heilen und unsere Wälder wieder aufforsten. Das Instituto Terra in Brasilien tut das jeden Tag. Als Ergebnis der von Lélia Deluiz Wanick Salgado und Sebastião Salgado gestarteten Initiative wurde aus dem ehemaligen Weideland wieder ein wunderschöner atlantischer Wald. Und die Institution, die aus ihrer Initiative entstanden ist, forstet auch aktuell immer mehr Flächen auf. Juliano Ribeiro Salgado, der Vizepräsident von Instituto Terra, wird diese einzigartige Erfahrung mit uns teilen und uns erzählen, wie jeder bei der Bekämpfung der Abholzung und der Heilung unserer Wälder helfen kann